Pflegende können lernen zu unterscheiden zwischen dem, was sie tatsächlich empfinden und dem was sie (situationsangepasst) tun. Wer täglich Gefühle "anpassen" muss, sollte Möglichkeiten zur emotionalen Entlastung in Anspruch nehmen können. Gespräche, Fallbesprechungen, Supervisionen, kreativer Ausdruck - es gibt verschiedene Herangehensweisen für unterschiedliche Situationen. Wichtig ist, sich der eigenen realen Gefühle bewusst zu werden und ihnen zu geeigneter Zeit Raum zu geben.

 

Wer gelernt hat, eigene Gefühle und Bedürfnisse wahrzunehmen und wertzuschätzen, wird auch die Gefühle und Bedürfnisse des Mit-

menschen wahrnehmen und wertschätzen und wird diesen und sich selbst besser pflegen und dabei gesund bleibenwer empathische Kommunikation gelernt hat und Konflikte als Chance sieht etwas

zu lernen und zu verändern, wird handlungsfähiger und selbstbestimmter in Berufs- und Privatleben.

 

Gefühle und Gefühlsarbeit brauchen eine Aufwertung im Bewusstsein der Pflege - egal ob beruflich oder privat gepflegt wird. Sich mit den eigenen  Gefühlen und Bedürfnissen auseinanderzusetzen ist eine Form von Gesundheitsförderung und Burnout-Prophylaxe. Sie sollte integraler Bestandteil der Gesundheitsberufe sein - sowohl in der Ausbildung, als auch in Ausübung der Berufe.

 

Wenn sie Arbeitgeber/in sind: geben Sie Ihren Angestellten die Möglichkeit, während der Arbeitszeit über einen angemessenen Umgang mit den eigenen Gefühlen nachzudenken, Rollenerwartungen zu hinter-fragen und gezielt nach praktischen Wegen zu suchen, wie sie auch im beruflichen Kontext Gefühle wahrnehmen und situationsangepasst ausdrücken können. Angebote finden Sie hier auf dieser Webseite.

 

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